Über uns

Sabine Ihle I lic. phil. Fachpsychologin für Psychotherapie FSP / Dipl. Kunsttherapeutin FH
Sabine ist sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt gekommen und die Geschichte rund um ihre frühe Geburt wurde in der Familie immer und immer wieder neu erzählt. Als Kind wollte sie vie- les ausprobieren und hatte das Vertrauen, dass ihr Papa alle kaputten Dinge in ihrer Welt reparieren könne. Ihre Mutter ermutigte sie, eigene Projekte zu verwirklichen und aus Fehlern zu lernen. Sie saß singend auf dem Kirschbaum im Garten ihrer Oma, spielte gerne Ärztin, war viel im Wald unterwegs oder kreativ tätig. Manchmal träumte sie vor sich hin und dann stellte sie sich vor, Lebenskünstlerin zu werden und möglichst vielen Kindern helfen zu können.
Sabine bringt jahrelange Erfahrung auf der Neonatologie in der Arbeit mit frühgeborenen Kindern und ihren Eltern mit. Heute ist sie als Psychotherapeutin für Kinder- Jugendliche und Erwachsene tätig und freut sich jeden Tag aufs Neue darauf, die ganz unterschiedlichen Menschen auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.
Zum Ausgleich liebt sie es im Garten etwas mit den Händen zu machen, in der Natur unterwegs zu sein oder einfach mal in den Himmel zu schauen. Ihr Engagement für Bindung und Resilienz wurde ein roter Faden durch ihr Leben. Sie lebt mit ihrer Familie in Bern.

Julia Krohn I Dip.-lng. Architektur TU
Julia fühlte sich von klein auf der Natur sehr verbunden. Sie wollte gerne Meeresbiologin werden und Wale, Robben und Pinguine retten. Gleichzeitig liebte sie es schon als kleines Kind kreativ zu sein: sie bastelte, malte und baute gerne stundenlang mit den verschiedensten Materialien. Als sie älter wurde entschied sie sich dazu, Architektur zu studieren. Heute arbeitet sie als Architektin und entwirft und plant Gebäude. Das Meer und seine Bewohner faszinieren sie aber immer noch sehr.
Ihrer Tochter wollte sie eigentlich zur Geburt einen kleinen Stoffpinguin schenken. Aber als diese unerwartet früh auf die Welt kam, hatte sie den Pinguin noch nicht gekauft. Die Frage um das erste Stofftier war aber durch die Frühgeburt geklärt. Es wurde ein anderer Meeresbewohner: eine gelbe Häkelkrake.
In ihrer Freizeit ist sie gerne mit dem Zelt in der Natur und anderen Ländern unterwegs, wandert in den Bergen, buddelt im Garten oder taucht beim Lesen von Büchern in andere Welten ein. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in Bern.
Entstehungsgeschichte

Sabine kam 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt und verbrachte die ersten Lebenswochen in einem Brutkasten. Sie realisierte, dass diese Erfahrung ihre Wahrnehmung und ihre Beziehungsgestaltung beeinflusste. Darum interessierte sie sich für alles, was mit dem Thema Frühgeburt zu tun hat, studierte schließlich Psychologie und fragte ihren Lehrern und Professo- rinnen Löcher in den Bauch. Heute darf sie als Psychotherapeutin Eltern und Kinder bei der Ver- arbeitung der frühen Geburt begleiten und die Familien beim Aufbau und der Pflege tragfähiger Bindung und Beziehungen unterstützen.
Julia hatte während ihrer Schwangerschaft den Wunsch, als erstes Stofftier für ihr Kind einen Stoffpinguin zu kaufen. Als dann ihre Tochter unerwartet früh auf die Welt kam, war der Pinguin noch nicht gekauft, da eigentlich noch einige Wochen der Schwangerschaft vor ihr lagen. Neben der unendlichen Freude und Dankbarkeit über die Geburt ihrer Tochter waren plötzlich aber auch, verbunden mit der Frühgeburt, viele Fragen, Ängste und Sorgen in ihr. Die Frage um das erste Stofftier war aber geklärt: es wurde eine Häkelkrake.
So lernten sich Julia als Mutter eines frühgeborenen Mädchens und Sabine als Psychologin, auf der Neonatologie der Universitätsklinik für Kinderheilkunde in Bern kennen.
Sabine begleitetet Julia über mehrere Monate auf ihrem Weg als „frühgeborene“ Mutter. Am Ende dieses ersten Verarbeitungsprozesses stellte sich Julia die Frage, wie sie ihrer Tochter die Geburtsgeschichte von Kleinkind an mit auf den Weg geben könnte. Sie fragte Sabine nach einem geeigneten Bilderbuch, welches die Thematik kindgerecht behandelt. Sabine suchte nach einem solchen, fand aber keines, dass ihr so richtig gut gefiel. Und daraus entstand die Idee, zusammen mit Julia ein solches Buch zu machen.
Wir hoffen mit unserem Bilderbuch viele Kinder und ihre Bezugspersonen anzuregen, die eigene Geschichte der frühen Geburt wieder und wieder in Worte zu fassen und diese dadurch ein Stück mehr anzunehmen und die Stärken zu erkennen, die sich aus dieser Erfahrung heraus entwickelt haben.

Herzenswunsch

Sabine I Mein Herzenswunsch ist es, dass alle Eltern mit einem frühgeborenen Kind möglichst früh umfassende Unterstützung bekommen, um diese anspruchsvolle Situation bewältigen zu können. Ich wünsche mir, dass es zur familienzentrierten Neonatologie dazu gehört, dass die Eltern zur Geburt ihres Kindes unser Bilderbuch „Kraken kennen keine Berge. Ein Abenteuer rund um die frühe Geburt“ überreicht bekommen und eingeführt werden, wie sie es anwenden können. Damit könnte niederschwellig und mit kleinem Aufwand ein Beitrag geleistet werden zur nachhaltigen Verarbeitung der Erlebnisse rund um die Geburt und zum Aufbau sicherer Bindungsmuster. Im Buch wird es normalisiert, sich professionelle Unterstützung zu holen und gleichzeitig wird die familiäre Resilienz gestärkt.
Das Bilderbuch ist authentisch, da es in Co-Autorenschaft verfasst wurde, von mir als Psychotherapeutin, einerseits selbst frühgeboren und andererseits mit jahrelanger Berufserfahrung auf der Neonatologie und Julia, Architektin und selbst Mutter einer frühgeborenen Tochter.
Julia I Mein persönlicher Herzenswunsch ist es, dass meine Tochter ihre viel zu frühe Geburt im Laufe ihres Lebens als natürlichen Bestandteil ihrer persönlichen Geschichte sehen wird. Unser Buch hilft uns als Eltern sehr, häufig mit ihr darüber zu sprechen und damit das Erlebte immer wieder neu zu thematisieren. Zu sehen, wie meine Tochter die Neonatologie mit ihrer Puppe zu Hause nachspielt, wie sie immer wieder darüber lacht, dass sie sich oft selbst die Magensonde herausgezogen hat und dass sie jedem neugeborenen Baby eine Krake wünscht, zeigt mir, dass wir mit unserem Buch bei ihr bereits einen Grundstein in eine erhoffte Richtung gelegt haben.
Vor ein paar Wochen erzählte mir eine Bekannte, dass sie ihrer Tochter erst im Teenageralter von deren Frühgeburt erzählt habe. Mit Tränen in den Augen berichtete sie weiter, dass diese späte Thematisierung auf beiden Seiten einiges ausgelöst habe. Deshalb wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass dieses Buch auch möglichst vielen anderen Familien die Kraft gibt, die Frühgeburt bereits im Kleinkindalter gemeinsam zu thematisieren und damit einen normalen und offenen Umgang zu finden.